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Eine der berühmtesten Aussagen von Merton lautet: „Ein Heiliger zu sein, bedeutet für mich, ich selbst zu sein. Daher ist das Problem der Heiligkeit und der Erlösung eigentlich das Problem, herauszufinden, wer ich bin und mein wahres Selbst zu entdecken.“ Er sagte auch: „Wir leben in einer Welt, die absolut transparent ist, und Gott scheint ständig durch sie hindurch. Dies ist keine schöne Geschichte oder eine Fabel, es ist wahr." Heute lesen wir einen Auszug aus Thomas Mertons Buch ,,Zwiesprache der Stille”, Der Geistliche bietet seine tiefen Einsichten über den inneren geistigen Zustand, wenn man in wahrer Gemeinschaft mit Gott ist.Nur der Glaube kann uns das Licht geben, um zu sehen, dass Gottes Wille in unserem täglichen Leben zu finden ist. Ohne dieses Licht können wir nicht sehen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ohne diese Gewissheit können wir kein übernatürliches Vertrauen und keinen Frieden haben. Wir stolpern und fallen ständig, auch wenn wir sehr erleuchtet sind. Aber wenn wir in wahrer geistlicher Finsternis sind, wissen wir nicht einmal, dass wir gefallen sind. Um uns geistlich lebendig zu halten, müssen wir ständig unseren Glauben erneuern.Wir sind wie Lotsen von Dampfern im Nebel, die in die Finsternis vor uns spähen und auf die Geräusche anderer Schiffe lauschen, und wir können unseren Hafen nur erreichen, wenn wir wach bleiben. Das geistliche Leben ist also in erster Linie eine Sache des Wachseins. Wir dürfen unsere Sensibilität für geistige Eingebungen nicht verlieren. Wir müssen immer in der Lage sein, auf die kleinste Warnung zu reagieren, die wie durch einen verborgenen Instinkt in der Tiefe der geistig lebendigen Seele spricht. Die Meditation ist eine der Möglichkeiten, wie sich der geistige Mensch wach hält.Im meditativen Gebet denkt und spricht man nicht nur mit seinem Verstand und seinen Lippen, sondern in gewissem Sinne mit seinem ganzen Wesen. Das Gebet ist dann nicht nur eine Formel von Worten oder eine Reihe von Wünschen, die im Herzen auftauchen – es ist die Ausrichtung unseres ganzen Körpers, Verstandes und Geistes auf Gott in Stille, Aufmerksamkeit und Anbetung. Jedes gute meditative Gebet ist eine Umkehr unseres ganzen Selbst zu Gott. Man kann also nicht in diesem Sinne in die Meditation eintreten, ohne eine Art innere Umwälzung. Mit Umwälzung meine ich nicht eine Störung, sondern ein Ausbrechen aus der Routine, eine Befreiung des Herzens von den Sorgen und Beschäftigungen des täglichen Lebens.